Passion und Ostern in Gründau

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Hier findet ihr vertiefende und weiterführende Gedanken rund um Palmsonntag, die Stationen des Kreuzweges und Ostern.
Ein Team aus ehrenamtlichen Jugendlichen und jungen Erwachsenen hat sich intensiv mit diesem Angebot in der Passions- und Osterzeit beschäftigt.
Aus ihren Federn stammen alle Texte!
Ein herzlicher Dank an alle, die sich so viele Gedanken gemacht haben!

Gebt uns gerne eine Rückmeldung, wie ihr unser Angebot in der Passions- und Osterzeit fandet!

Der Palmsonntag erinnert uns an Jesu Einzug in Jerusalem. Auf einem Esel reitend, kommt er in die Stadt und wird königlich empfangen. Das Volk legt ihm Zweige und Kleider wie einen Teppich auf den Weg. Aber was bedeuten diese Symbole eigentlich?

Die Palmzweige, mit denen man Jesus den Weg bereitet, sind schon seit der Antike ein Symbol für Sieg, Schutz und Segen. Hier kommt das königliche zum Ausdruck.

Aber warum empfängt das Volk ihn so euphorisch, obwohl er auf einem Esel in die Stadt reitet?
Indem Jesus den Esel als Reittier wählt, erfüllt sich damit die Prophezeiung der alten Propheten. Dort heißt es bei Sacharja, dass der lange erwartete König auf einem Eselfüllen in die Stadt Jerusalem reiten wird. Es ist ein ungewöhnliches Reittier für einen König: Wäre ein Pferd nicht wesentlich eleganter, prächtiger und würdevoller? Dieser Einzug ist ganz anders als man sich das für einen König vorstellt, aber eben doch so, wie es die alten Texte erzählten: Der König kommt auf einem einfachen, vielleicht störrischen Esel in die Stadt. Kein Glanz und Gloria- eher wie einer aus dem Volk. Auf einem ganz normalen damals üblichen Lasttier zieht er ein.

Eigentlich ist der Palmsonntag ein fröhlicher Tag, wenn wir uns so anschauen wie Jesus in der Stadt empfangen wird. Aber gleichzeitig ist der Sonntag der Auftakt zur Karwoche. An Karfreitag wird Jesus gekreuzigt werden. Jetzt heißt es noch: „Hosianna, dem König“ und in wenigen Tagen ruft die Masse: „Kreuzigt ihn!“

Heute beliebt und morgen verhöhnt. Heute läuft alles und morgen scheitern wir. Himmelhochjauchzend – zu Tode betrübt. Das kennen wir auch aus unserem Leben:
Gerade die Zukunftspläne geschmiedet, klappt es doch nicht mit dem gewünschten Ausbildungs- oder Studienplatz. Der Traum von den eigenen vier Wänden steht kurz vor der Umsetzung, als es heißt: betriebsbedingte Kündigung. Da wo es augenscheinlich gerade rund läuft, grätscht etwas dazwischen: ein Unfall, eine Trennung, eine schlimme Nachricht.

Freud und Leid liegen eng beisammen. Vielleicht führt uns Palmsonntag genau das vor Augen – aber wie ermutigend, dass wir wissen:
Auch wenn uns Dunkelheit einholt, wird es nicht dunkel bleiben: Noch eine Woche bis Ostern!

Bedeutung des Abendmahles:
Die Beschäftigung mit dem Abendmahl ist wegen seiner Bedeutungstiefe eine die Seele bewegende Erfahrung. Es geschah während der seit Jahrhunderten stattfinden Feier des Passahfestes, als Jesus am Vorabend Seines Todes dieses bedeutsame neue Gemeinschaftsmahl einsetzte, das wir bis zum heutigen Tage feiern. Dieses ist wesentlicher Bestandteil des christlichen Gottesdienstes. Das Mahl des Herrn bewegt uns dazu, sich an den Tod und die Auferstehung unseres Herrn zu erinnern und auf Seine zukünftige Wiederkunft in Herrlichkeit zu blicken.

Das ist mein Blut. Es steht für den Bund.
Durch Tod und Auferstehung von Jesus Christus wird der Bund, den Gott mit Israel am Berg Sinai geschlossen hat, erneuert und auf die ganze Welt übertragen.
Gottes Zusage, sich um sein Volk zu kümmern, gilt damit für alle Menschen, die an ihn glaube.

Ich werde von jetzt ab keinen mehr Wein trinken – bis zu dem Tag, an dem ich mit euch von Neuem davon trinken werde. (Matthäus 26, 29-30)
Diese Aussage von Jesus Christus impliziert, dass Jesus wartet, bis Gott sein Reich vollendet hat.
Jesus wartet auf diesem Tag, um mit der Gemeinschaft erneut das Gemeinschaftsmahl mit Wein und Brot zu sich zu nehmen.

Einer von euch wird der Verräter sein.
Warum äußerte Jesus diese Aussage? Wollte er Streit zwischen den Jüngern heraufbeschwören? Hatte Jesus vor, den Verräter in eine peinliche Situation bringen? Welche Hintergedanken verfolgte Jesus mit dieser Aussage? War Jesus klar, dass er sowieso sterben wird, und wollte er mit den anderen Jüngern ein letztes Mal das Gemeinschaftsmahl feiern?

Eine Antwort, die uns die Bibel gibt, ist die Vergebung der Sünden. Trotzdem kann es eine Überwindung sein, mit manchen Menschen gemeinsam Brot und Wein zu teilen. Denn hier geht es um ein Ereignis in Gemeinschaft und bei einem gemeinsamen Essen überlegt sich ja auch jeder, ob er mit seinem Gegenüber den Tisch teilen möchte.

Vielleicht kann ich das aus bestimmten Gründen gerade nicht- weil es Streit gab oder weil....
Das Abendmahl ruft uns aber dazu auf, bereit zu sein, anderen zu vergeben. Denn genau das hat Jesus beim Abendmahl getan: Brot und Wein geteilt mit Menschen, die ihn wenig später verraten würden. Im Abendmahl, lassen wir die Vergebung, die Jesus für uns erwirkt hat, persönlich gelten.

Ein Lied aus Taizé: „Bleibet hier und wachet mit mir. Wachet und betet. Wachet und betet.“
Dieses Lied nimmt Bezug auf die Szene im Garten Gethsemane. Jesus bitte seine Jünger, gemeinsam mit ihm zu wachen und zu beten: „Da ergriff ihn (Jesus) Angst und Traurigkeit, und er sagte zu ihnen: meine Seele ist zu Tode betrübt. Bleibt hier und wacht mit mir!“ (Matthäus 26.36ff).

In dieser Situation wird deutlich, was für Jeus wirklich zählt. In einer schier auswegslosen Situation sucht er die Nähe zu Vertrautem, um Halt und Stärkung zu erfahren.
Er sucht nach Gemeinschaft und Gottvertrauen.
Auch wir haben momentan oft as Gefühl in einer auswegslosen Situation festzustecken.
Nimm dir einen Moment Zeit und überlege, wer dir Halt und Stärkung gibt.
Klicke gerne auf das Bild.

Wachet und betet, dass ihr nicht in Anfechtung fallt! Der Geist ist willig; aber das Fleisch ist schwach. Mt 26,41

Die vier Evangelien überliefern uns unter der Überschrift ,,Jesus vor Pilatus” eine Geschichte, die uns sehr präsent ist, sie hat sogar Eingang in unser apostolisches Glaubensbekenntnis gefunden, in dem wir über Jesus regelmäßig sprechen: ,,Gelitten unter Pontius Pilatus”.

Und wenn wir sie nun in der Karwoche wieder hören oder selbst lesen, lässt sie uns nicht kalt. In ein starkes Empfinden von Unrecht, von Ungerechtigkeit und von Unbehagen angesichts der scheinbaren Machtlosigkeit Jesu in dieser Situation mischt sich auch eine ebenso starke Empathie für Pilatus selbst, der hier offenbar zu einer Entscheidung gegen seinen Willen gedrängt wird. Und vielleicht ertappen wir uns sogar dabei, wie wir das jüdische Volk dafür hassen, dass es unseren Herrn Jesus Christus gegen einen Verbrecher, einen Mörder ,,eingetauscht” hat. Oder noch mehr vielleicht die Hohepriester, die das Volk dazu überredet hatten, Barrabas´ Freilassung und Jesu Kreuzigung zu fordern.

Eine beklemmende Lage muss das für Pontius Pilatus gewesen sein. Er wurde als Richter hinzugezogen zu einem Fall, den die Hohepriester doch längst unter sich ausgemacht hatten - wenn man überhaupt von einem ,,Fall” sprechen kann, denn Pilatus ist sich bewusst, dass die Anklage gegen Jesus auf falschen Zeugen beruht und ,,man ihm Jesus nur aus Neid ausgeliefert hatte (Matth. 27,18). Pilatus will daher für Gerechtigkeit sorgen, genauer gesagt will er Unrecht verhindern, ganz konkret will er Jesus die Freiheit schenken. Und eigentlich hat er es auch in der Hand - wenn er nicht die Bürger von ganz Jerusalem gegen sich hätte.

Wie kann das überhaupt sein? Wieso konnten die Hohepriester das Volk dazu bringen, so euphorisch Jesu Todesurteil zu fordern? Dieselben Menschen, die Jesus noch wenige Tage zuvor bei seinem Einzug in Jerusalem Hosianna zuriefen, wenden sich jetzt gegen ihn. Eine kleine Handvoll einflussreicher Menschen hat es geschafft, die Bürger einer ganzen Stadt zu instrumentalisieren. Und die Jünger? Wahrscheinlich verstehen auch sie ein die Welt nicht mehr. Aber sie haben auch zu viel Angst, etwas zu unternehmen. Womöglich würden sie noch gleich mitgekreuzigt.

Auch wir kennen heute ähnliche Situationen, in denen Unrecht geschieht und eine Mehrheit scheinbar dafür ist – oder zumindest nichts dagegen unternimmt. Da fühlen wir uns oft auch ein wenig wie die Jünger, oder vielleicht auch wie Pilatus: Wir fühlen eine Verantwortung für das, was geschieht, aber lassen uns entmutigen, weil wir glauben, allein gegen eine überwältigende Mehrheit ankämpfen zu müssen. Ein Beispiel dafür ist die Rettung Geflüchteter auf dem Mittelmeer, bei der nur wenige Staaten Verantwortung übernehmen wollen und sich stattdessen viele NGOs engagieren, um das Leid zu lindern. Doch eine große Mehrheit sieht tatenlos zu – bzw. weg.

Die historisch-kritische Auslegung der Evangelien hingegen wirft im Hinblick auf Jesu Verurteilung schwerwiegende Fragen auf: Die Darstellung, dass ausgerechnet das jüdische Volk Pilatus - gegen dessen Willen - euphorisch dazu gedrängt haben soll, Jesus kreuzigen zu lassen, erscheint im Hinblick auf die damalige politische Situation in Jerusalem geradezu bizarr.
Und diese Darstellung in den Evangelien zeigte eine furchtbare Wirkung, die wir auch heute noch wahrnehmen:
Antisemitismus und Antijudaismus, gerechtfertigt durch die Bibel.

Wahrscheinlicher ist, dass Pontius Pilatus aus eigenem Antrieb befahl, Jesus zu kreuzigen, da dieser mit seinen Predigten ja durchaus einen großen Einfluss auf das Volk hatte, gefeiert wurde und der römischen Besatzungsmacht daher ein Dorn im Auge war.
In den Evangelien jedoch wird Pilatus zum Sympathieträger. Vermutlich war das auch beabsichtigt, denn es bildete eine bessere Grundlage für die christliche Mission bei den Römern. Die ganze Geschichte in den Evangelien also nur erfunden? Kann man eine so bewegende Geschichte einfach erfinden? Auf der anderen Seite ist sie auch fast schon zu bewegend, um wahr zu sein...

Man kann an dieser Geschichte geradezu verzweifeln, wenn man als Mensch darin nach Wahrheit und nach Gerechtigkeit sucht. Aber mit dem Blick auf Ostern wird klar, dass es darum auch gar nicht geht. Jesus wurde zum Tode verurteilt, nicht als Strafe für ein Verbrechen, ohne wirkliche rechtliche Grundlage, einfach so, aus menschlicher Willkür. Und es ist auch völlig egal, ob die Menschen, von denen diese Willkür geübt wurde, nun jüdisch oder römisch waren. Wenn wir die Schuldfrage am Tod Jesu klären wollen, dann ist die Antwort eigentlich ganz einfach: Es waren Menschen, die Jesus erst verraten, dann gefangengenommen, dann verurteilt und schließlich gekreuzigt haben. Aber Gott hat sich als stärker erwiesen. Jesus musste zunächst sterben, um unsere Schuld auf sich zu nehmen und für uns den Tod zu überwinden.

Hier zeigt sich eine ganz wunderbare Seite von Gott: Selbst wenn wir als Menschen in schwierigen Situationen verzweifeln und Gott anklagen und verurteilen, weil wir das Gefühl haben, dass er uns nicht hilft, dass er machtlos ist angesichts des Leids, das uns gerade widerfährt, selbst dann bleibt er immer an unserer Seite, hält unseren Unmut geduldig aus und lässt uns seine Herrlichkeit schauen. Nur eben nicht sofort und selten so, wie wir uns das vorstellen. Darum ist es an uns, offen zu sein für Gott und für seine Gerechtigkeit, und nicht für unsere.



Die Dornenkrone ein Symbol für Leid und Schmerzen. Jede Dorne, jeder Stachel erinnert uns an das Leid, das Jesus ertragen musste.
Sie erinnert uns aber auch an die Ängste, Sorgen und das Leid auf der Welt, das uns heute ganz persönlich beschäftigt.

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Die Passionsgeschichte ist voll von mächtigen Bildern und mit Personen, die Schwächen haben. Unsere eigene Fehlerhaftigkeit wird uns in den Schwächen dieser Personen knallhart vor Augen geführt: Zwei davon schauen wir uns genauer an, denn manchmal sind wir wie Judas und lassen einen Freund hängen oder wie Petrus, der sich so sicher ist, immer für seinen Freund da zu sein.

Wir wissen aus den biblischen Texten wenig über Judas Iskariot. Er ist es, der Jesus an die Hohenpriester verraten wird- für 30 Silberlinge.Ein Erklärungsversuch: Judas ist unzufrieden. Er hat sich so einiges anders vorgestellt. Jesus spricht vom neuen Reich, das anbrechen soll- aber außer Heilungen und Reden, die das Volk fesseln, passiert nichts. Seine Vorstellungen vom Messias waren andere und wurden nicht erfüllt. Vielleicht wollte er Jesus dazu drängen, zu handeln: Wenn er gefangen genommen wird, muss er doch seine Macht wirklich zeigen und Gottes Reich wird dann erkennbar anbrechen. Aber durch seinen Verrat kommt alles anders: Es wird kurzer Prozess gemacht. Jesus wird zum Tode verurteilt. Was hat Judas da nur angerichtet.

Kennt ihr die Aussage: Du bist ein Judas? Früher eine heftige Beleidigung. Ein Judas ist ein Verräter. Jemand zu verraten, bedeutet Vertrauensbruch. Aber es gibt sie, die Situationen in denen uns genau das passiert. In der wir uns dafür entscheiden, einen anderen- der uns doch eigentlich etwas bedeutet- hinzuhängen. Was auch immer uns dazu bringt, einen Verrat zu begehen, im Ergebnis fühlen wir uns schlecht.

Der andere Jünger, Petrus, hat sich so viel vorgenommen, er hat so viel versprochen. Er war sich sicher, immer zu Jesus zu stehen, sich zu ihm zu bekennen. Nach Jesu Verhaftung folgt er ihm in den Hof des Hohepriesters. Dort wird er erkannt: War dieser nicht auch bei Jesus? Nein, er kenne diesen Jesus nicht, sagt Petrus. Es tritt ein, was Jesus vorausgesagt hat: noch ehe der Hahn zweimal kräht, wirst Du mich dreimal verleugnet haben. Er soll Recht behalten. Petrus begegnet Jesus im Hof noch einmal. Jesus sieht Petrus an. Dieser kann vor eigener Scham nur wegsehen, er kann den Blicken nicht standhalten.

Das geht unter die Haut. Und doch erinnert es an persönliche Begebenheiten:

Wie oft sagen wir: „Ich bin erreichbar und für Dich da.“ und kriegen das im Alltagstrubel doch nicht wirklich gut hin. Wie oft nehmen wir uns zu viel vor, versprechen zu reagieren, nicht tatenlos zuzusehen wenn Schlimmes passiert: wenn jemand ausgelacht, ausgegrenzt oder gar angegriffen wird. Wie oft regen wir uns innerlich auf, wenn Unrecht geschieht und trotzdem halten wir den Mund. Dabei ist unser Wille sicher ernst gemeint- aber naja, am Ende finden wir doch schnell eine Ausrede, warum wir lieber unauffällig bleiben: Angst vor Nachteilen? Angst vor Gegenwind? Ein bisschen Egoismus? Wir versagen- aus welchen Beweggründen auch immer.

Wir können uns vorstellen, wie Petrus und Judas sich fühlen. Eigentlich ist das hier doch das Ende der Beziehung zwischen zwei Menschen. Vielleicht kennen wir es aus unserem Leben: „Wenn mich jemand so im Stich lässt, will ich mit dem doch nix mehr zu tun haben.“ Aber bei Jesus ist das anders: Jesus war schon im Vorfeld klar, dass seine Jünger und insbesondere Judas und Petrus versagen werden. Jesus wusste, dass sie alle der Situation nicht standhalten. Ihm war bewusst wie unperfekt sie sind. Er weiß auch wie unperfekt wir sind.

Ein Trost, den wir gerade jetzt auf dem Weg zu Ostern mitnehmen dürfen: Jesus wendet sich uns zu. Er schaut nicht weg, sondern macht mit uns einen neuen Anfang- in all unserer Fehlerhaftigkeit. Wir kennen das Ende der Passionsgeschichte.

Wir steuern auf Ostern zu. Es wird gut ausgehen, denn es gibt einen Neuanfang.

Lied:Holz auf Jesu Schultern-zum Abspielen klicken
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Lied: Wir danken dir Herr Jesu Christ-
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Die Botschaft von Ostern sagt uns, dass der Tod überwunden wird und das Leben siegt: Jesus ist auferstanden! Die Dunkelheit und Trauer, die die Karwoche noch überschatten, sind vorbei. Der Frühling, die Jahreszeit, in der Ostern stattfindet, erinnert uns daran: Vielleicht habt ihr zu Ostern auch einen bunten Blumenstrauß mit blühenden Zweigen auf dem Frühstückstisch? Auch das Aufblühen und wieder Ergrünen der Natur erinnert uns daran, dass das Leben neu beginnt.

Osterfeuer und Osterkerze
In manchen Orten werden in der Nacht von Karsamstag auf Ostersonntag sogenannte Osterfeuer entzündet. In der christlichen Darstellung will das Feuer darauf hinweisen, dass es mit der Dunkelheit bald vorbei ist.

Bei uns in der Kirchengemeinde gibt es das zwar nicht, aber in der Osternacht wird eine neue Kerze entzündet- sowas wie ein „kleines Osterfeuer“: Die Osterkerze.
Sie brennt in jedem Gottesdienst und soll uns das ganze Jahr über an die fröhliche Botschaft von Ostern und die damit verbundene Hoffnung erinnern. Die Osterkerze erkennt ihr daran, dass auf ihr bestimmte Symbole zu finden sind: Die griechischen Buchstaben Α und Ω die Jahreszahl und ein Kreuz. Schaut Euch doch mal in der Kirche die Osterkerze an!

In der Osternacht werden seit jeher Menschen getauft: Jesus ist Auferstanden und hat den Tod überwunden. Daran glauben wir als Christen und werden in diesem Glauben getauft.

Passahfest und Osterlamm
Das Osterfest steht in enger Verbindung mit dem Passahfest. Das ist der Gedenktag an die Befreiung des jüdischen Volkes aus der Versklavung in Ägypten. Zu diesem Fest spielen Lämmer eine wichtige Rolle: Man erinnert an die Lämmer, die das Volk Israel geschlachtet hat, bevor sie aus Ägypten befreit wurden. Das letzte Abendmahl fand eben auch an diesem Gedenktag statt. Am Tag darauf wurde Jesus gekreuzigt. Die Symbolik des Lamms wird in diesem Zuge umgedeutet: Zu Ostern sprechen wir oft vom Osterlamm. Das ist ein Symbol für Jesus: Er hat sich für die Menschen geopfert- wurde zum Opferlamm und ist für unsere Sünden am Kreuz gestorben und hat uns so befreit.

Und warum gibt es den Osterhasen?
Der Hase ist schon seit jeher ein Symboltier für den Frühling, denn es werden viele kleine Häschen geboren. Da passt es doch perfekt, dass er im Laufe des Jahrhunderte die Aufgabe des Eierbringens übernommen hat.